Bahnhof Giswil
ein Mann der im Steinbruch schreiend nach Kunstland sucht
eine Sehnsucht nach Kitsch
ein Frauencoiffeur links (mit Voranmeldung)
ein Männercoiffeur rechts (ohne Voranmeldung und mit einem Bänkli wo man warten kann bis man dran kommt)
und tropfende Regenschirme im Bild
Menschen mit Tierköpfe die am Hang auf dem nassen Rasen abrutschen
eine fremde Sprache rein ins Ohr und raus aus dem Mund
eine warme Ovo im Pappbecher im Altersheim
zwei widerwillige Alphörner auf einem Dach
eine (zu) kleine Portion Älplermakroni
und eine Schnecke auf dem Schuh
Kinder die auf kleine Plastiktraktörli ganz schnell strampeln
eine Schlangenkönigin und eine Familie die ihr Familienleben lebt
ein Vesuv auf der Seilbahn hoch
Lebkuchen mit Nidle und Kaffee mit Schnaps
zwei Stimmen für einen Text
viele schwere bunte amerikanische Autos
und nasse Füsse in nasse Socken
eine Frau die in einem Geisterhotel Trennungsbriefe schreibt mit himmelblaue Tinte
eine andere Frau die im Dunkeln Seil springt
Regen wie Bindfäden hat Claudia gesagt
ob es einfacher sei Männerfiguren literarisch entstehen zu lassen habe ich sie gefragt
und noch eine Frau die auf Stöckelschuhe der Spuren der Sprachen im eigenen Körper nachgeht und sie mit Pflaster abdeckt